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Versorgung der Rotatorenmanschette

Neue Wege

Arthroskopische Operationen an der Rotatorenmanschette sind modern, weniger invasiv und erfordern eine kürzere Rehabilitationszeit.

Aufgrund neuester Entwicklungen am Sektor der Verankerungstechnik und des Fadenmaterials findet die arthroskopische Behandlung der Rotatoren-manschette mehr Akzeptanz unter den Schulteroperateuren.

Jatros traf sich zu einem Gespräch mit Primarius Dr. Werner Anderl, der ein Schultersymposium von 13.–14. Juni in Going organisiert.

Herr Prim. Anderl, was ist die klassische Indikation für eine arthroskopische Rekonstruktion einer Rotatorenmanschettenruptur?

Ich sehe die Indikation zur arthroskopischen Rotatorenmanschettenrekonstruktion bei Komplettrupturen der SSP-Sehne bis zu einer Rissgröße von etwa 5cm, aber mit geringem Retraktionsgrad I–II. Weiters stellt die artikularseitige Partialläsion der Supraspinatussehne bei einer Defekttiefe von mehr als 50% eine ideale Indikation zum arthroskopischen Vorgehen dar.

Die von mir forcierte Weiterentwicklung von arthroskopischen Mobilisierungstechniken hat dazu geführt, dass auch Sehnenrupturen mit deutlichem Retraktionsgrad durch ein rein arthroskopisches Vorgehen versorgt werden können. Ich möchte aber betonen, dass das Vorliegen einer Rotatorenmanschettenruptur allein per se noch keine Indikation zur operativen Behandlung darstellt. Erst nach frustranem konservativen Therapieversuch über etwa 6 Monate wird der Patient der Operation zugeführt.

Die arthroskopische Rekonstruktion einer Rotatorenmanschettenruptur bedeutet nicht, dass dadurch die Anheilung der Sehne rascher erfolgt. Es bedeutet jedoch in der Diagnostik der Begleitläsionen und gleichzeitig arthroskopischen Therapie einen wesentlichen Fortschritt.

Multiple intraartikuläre Begleitpathologien, wie etwa die Bizepssehneninstabilität oder Läsionen am Labrum-Kapsel-Bandapparat können bei der arthroskopischen Technik besser diagnostiziert und auch gleichzeitig arthroskopisch behandelt werden, sodass sich daraus eventuell eine Änderung des postoperativen Managements ergibt. Der Patient muss so wie bei der offenen Rekonstruktion mit einer Ruhigstellung in abduzierter Haltung für 4 Wochen rechnen. In einer prospektiven Studie konnten wir aber bei den arthroskopisch versorgten Rupturen eine deutlich frühere Rückkehr zur Überkopffunktion gegenüber den offen versorgten Patienten feststellen.

Gibt es Kurse oder Schulungen, um die arthroskopische Technik von Experten zu erlernen?

Wir haben an meiner Abteilung ein Learning Center für arthroskopische Schulterchirurgie eingerichtet. Ab September 2003 werden hier viermal jährlich Workshops mit Live-Operationen angeboten.

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